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Jul 1, 2020

Wie sage ich dem Kind, dass wir uns trennen?

Heute gibt es ein paar Hinweise, wie Eltern ihre Trennung mit den Kindern kommunizieren können. Diese Frage kam von einer Mutter an mich, welche sich in der Trennung befindet. Der Vater ist bereits ausgezogen und die Kinder sollen nun erfahren, dass dies nicht nur vorübergehend – sondern für immer ist.

Da jedes Kind anders ist und nicht jedes Kind die Trennung der Eltern gleich aufnimmt, ist dies EINE von verschiedenen Möglichkeiten, wie eine Trennung kommuniziert werden kann. Hier gibt es keine Garantie, dass dieser Weg für das Kind der richtige sein wird.

  1. Hinweis:

Wenn über die Trennung gesprochen wird, sollte bewusst NICHT vom Vater oder der Mutter gesprochen werden, sondern vom Ehemann oder der Ehefrau. Also wenn die Mutter mit den Kindern spricht, sagt sie: "ich verstehe mich nicht mehr mit meinem Mann und wir streiten uns viel. Darum ist er ausgezogen und wohnt nicht mehr bei uns. Das ist der Grund, warum ihr euren Vater nicht mehr so oft sehen könnt."

Das Ziel dahinter ist, dass das Kind sich auf keinen Fall die Schuld an der Trennung der Eltern gibt. Wenn jedoch kommuniziert wird: "Dein Papa hat uns verlassen" – dann ist automatisch auch das Kind mit involviert und es bezieht die Trennung möglicherweise auf sich. Anders empfunden wird es, wenn man sagt: "Mein Mann hat mich verlassen, darum wohnt euer Papa nicht mehr hier". Das kommuniziert die Trennung zwischen den Eltern, jedoch nicht zwischen Kind und Vater. Denn diese Beziehung darf bestehen bleiben. Wenn auch räumlich getrennt.

 

  1. Hinweis:

Sprecht mit dem Kind die Wahrheit! Ohne emotionale Details, doch das Offensichtliche aussprechen. Es hilft nichts, wenn die Trennung verharmlost wird in der Art wie: "Euer Vater arbeitet gerade weit weg, darum wohnt er nicht hier." So bleiben immer die Hoffnung und der Glaube daran, dass der Vater wieder zurückkommen wird. Doch wenn bereits klar ist, dass dies nicht der Fall sein wird, dann ist es besser, wenn gleich von Anfang an richtig kommuniziert wird.
Gut für die Prägung der Kinder ist es, wenn klar gemacht wird, dass diese Trennung nicht erwartet wurde. Dass es euer Ziel war, für immer zusammen zu sein.
Wenn jedoch Äusserungen wie "das ist halt so", oder "das kommt oft vor" gemacht werden, um die Trennung herabzuspielen, dann kann im Kind ein Bild zu Beziehungen gespeichert werden, dass diese in der Regel nicht für immer halten und es normal ist, dass man sich wieder trennt.

Das ist sehr schade und gibt dem Kind einen Weg vor, welcher der ewigen Liebe kaum eine Chance gibt. Und das wünschen wir unseren Kindern ja nicht.