Sep 30, 2020
Wie lange schläft ein Baby? Den Schlafrhythmus sehen!
Heute stellen wir uns die Frage, wie lange ein Kind schläft und wie du erkennen kannst, ob es bald erwachen wird oder nicht.
Unser Schlaf wird von dem vegetativen Nervensystem geleitet. Das ist der Teil unseres Nervensystems, welchen wir nicht bewusst steuern können. Also all die Körperfunktionen, welche ohne unser bewussten lenken passieren. Die Atmung, den Herzschlag, unsere Körpertemperatur Regulierung, wie stark wir Schwitzen, unsere Immunabwehr und eben auch der Schlaf und alles, was mit dem Schlaf zusammenhängt.
Eine entscheidende Körperfunktion, welche sich verändern muss, damit wir einschlafen können, ist unsere Atmung. Und das ist ganz einfach:
Wenn wir ruhig, langsam und tief atmen entspannt sich der Körper schneller und das Einschlafen fällt uns leicht. Sind wir schnell und hektisch am Atmen werden wir nicht einschlafen können.
Nun durchleben wir im Schlaf verschiedene Phasen und auch diese werden mit der Atmung gelenkt. Und hier kommt bereits das Interessante daran: Über die Atmung kannst du herausfinden, ob dein Kind bald wach wird, oder ob es nochmals eine ganze Schlafphase schlafen wird.
Eine Schlafphase dauert zwischen 90 bis 120 Minuten und der
Erwachsene durchschläft pro Nacht zwischen 3 und 5
Schlafphasen.
Beim Einschlafen beginnt der Körper, über die Atmung, Sauerstoff
loszuwerden, um tiefer einschlafen zu können. Das macht er, indem
er kürzer Einatmet und länger aus. So wird der Körper Sauerstoff
los und du gehst tiefer in die Tiefschlafphase. "Unten" angekommen,
wird die Atmung regelmässig. Also gleich lange ein- wie
ausatmen.
Dann beginnt sich der Körper wieder "Hoch" zu atmen, in dem er mehr
Sauerstoff einatmet, um dadurch wieder bewusster zu werden. Das
kannst du nun wieder an der veränderten Atmung erkennen. Man atmet
kräftiger und länger ein und kürzer aus.
Wieder "oben" angekommen ist entweder die Zeit aufzuwachen, oder
eine erneute Schlafphase zu erleben. Die Atmung ist oben wieder
regelmässig.
Wenn du nun dein Kind am Morgen wecken musst (oder den Partner),
dann ist es am besten, wenn du dies oben von der Schlafphase
machst. Also dann, wenn das Bewusstsein präsenter ist. Dann wird
das Erwachen angenehm, leicht und erholt sein.
Das Erwachen unten in der Tiefschlafphase ist anstrengend, ermüdend
und oft auch gereizt.
Wenn du einen Säugling hast, und in der Nacht noch stillst, dann
kannst du diese Erkenntnis wunderbar nutzen, um euch die
nächtlichen Unterbrüche zu erleichtern.
Vielleicht kennst du folgende Situation auch: du wirst in der Nacht
wach, deine Brüste zeigen bereits an, dass es Zeit zum Stillen sein
könnte – doch ein Baby schläft noch tief. Jetzt die Frage: Wach
bleiben? Doch was ist, wenn es noch eine ganze Stunde schläft? Oder
doch wieder hinlegen? Doch was ist, wenn es dann in zehn Minuten
wach wird – dann ist das so ermüdend?
Die Lösung kennst du jetzt bereits:
Nun kannst du einfach schnell die Atmung von deinem Baby beobachten
um festzustellen, ob es sich gerade nach unten, in Richtung
Tiefschlafphase atmet, oder ob es sich am "Hochatmen" ist, also
dementsprechend bald wach wird.
Atmet sich dein Baby nach unten, also lange AUS und kurz EIN, dann
kannst du dich ruhig auch nochmals Schlafen legen. Es wird nun eine
ganze Schlafphase dauern, bis es wieder wach wird.
Beobachtest du jedoch, dass es sich nach oben atmet, also kräftig
ein und kürzer aus, dann wird es bald wach werden und bestimmt auch
Hunger signalisieren.
Und wenn dies so ist, hast du die Möglichkeit, dein Baby bereits
jetzt schon, noch während es schläft, zu stillen. Da es sich nach
oben Atmet, wird es bereits bewusster sein und automatisch zu
Trinken anfangen. So kannst du dein Baby ganz in Ruhe stillen, ohne
dass es zuerst heftig weinen muss, dich aus dem Schlaf reisst und
ihr danach beide lange wach liegt.
Vielleicht wird es beim Trinken kurz ganz wach werden, oder auch
sanft weiter schlummern.
Danach schauen, dass das Bäuerchen kommt, und das Baby wieder
hinlegen. Es wird weiterschlafen und du kannst beobachten, wie es
sich kurz danach automatisch nach unten atmet und die nächste tiefe
Schlafphase beginnt.
Natürlich kannst du dieses Wissen auch bei deinem Partner, deiner
Partnerin anwenden. Soll er am Sonntagmorgen Brötchen kaufen gehen?
Dann wecke ihn nur, wenn er sowieso bald wach wird. Also nur dann,
wenn er sich nach oben atmet. Sonst wird er kaum mit Freuden dem
Auftrag nachgehen, weil sein Erwachen mürrisch und aus dem
Tiefschlaf gerissen war.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Wissen weiterhelfen und es dir
vereinfachen, den richtigen Moment zu erwischen, um das Kind zu
wecken, das Baby zu stillen oder den Partner zum Bäcker zu
schicken.